Fast jede Behörde in Deutschland bildet seinen eigenen Nachwuchs aus. Im Jahr 2016 gab es rund 200.000 Auszubildenden und dual Studierenden (Anwärter) im Öffentlichen Dienst. Doch wo findet man die Stellenausschreibungen? Das ist manchmal gar nicht so einfach. Daher haben wir weiter unten auf dieser Seite beispielhaft Adressen zusammengestellt, die dir einen Eindruck davon vermitteln sollen, wie vielfältig die Bewerbungsmöglichkeiten sind. Ob Polizei, Bundes- oder Landesbehörden bis hin zu Gemeindeverwaltungen – überall werden Stellen angeboten.
Wenn du dich für ein duales Studium im Öffentlichen Dienst bewerben möchtest, gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Einige Behörden erwarten eine schriftliche Bewerbung. Neben dem Deckblatt und dem Anschreiben werden ein tabellarischer Lebenslauf, ein Foto und die letzten Zeugnisse erwartet. Einige Behörden erwarten eine Bewerbung per Mail. Dann müssen die Unterlagen als PDF-Datei verschickt werden. Die dritte Bewerbungsart erfolgt über die Homepage der Behörde. Einige Behörden haben quasi Pflichtfelder auf der Homepage, die vom Bewerber ausgefüllt werden müssen. Hier ist es sinnvoll sich vorab zu informieren, welche Unterlagen benötigt werden. Diese sollten dann auch bei der Bewerbung vorliegen.
Im Öffentlichen Dienst müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Als schulischer Abschluss wird entweder eine vollständige Fachhochschulreife oder Allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt. Nur der schulische Teil der Fachhochschulreife reicht da leider nicht aus. Als Staatsangehörigkeit wird die Deutschlands oder eines anderen europäischen Mitgliedstaates anerkannt. Die strengsten Regelungen hat die Polizei. Hier müssen bestimmte körperliche Voraussetzungen erfüllt sein, wie beispielsweise die Körpergröße, der Body-Mass-Index (BMI), eine bestimmte Sehfähigkeit und so weiter. In der Regel findest du die Anforderungen in den Stellenausschreibungen.
Bewerbungen müssen in der Regel ein Jahr vor Ausbildungsbeginn an die Behörde geschickt werden. Aber auch hier gibt es keine festen Termine, sondern jede Behörde legt ihre eigenen Termin fest.
Auf Grund von administrativen Abläufen kann sich das Auswahlverfahren über einen längeren Zeitraum hinziehen. Oft muss zunächst der Haushalt durch die Politik verabschiedet werden. Erst dann kann auch über den Personalhaushalt der Behörde entschieden werden. Und davon hängt die Zahl der Ausbildung- und Studienplätze ganz erheblich ab.
Nach einer Online- oder schriftlichen Bewerbung erfolgt zunächst die Einladung zu einem Einstellungstest. Darauf sollte man sich sehr gut vorbereiten. Geeignete Literatur gibt es im Buchhandel. Nach einem Test werden dann üblicherweise Auswahlgespräche geführt. Manche Behörden bündeln alles in so genannten Assessment-Center. Auch hier ist eine gute Vorbereitung unerlässlich!
Polizeiausbildung in den einzelnen Bundesländern:
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Bundespolizei (früher: Bundesgrenzschutz)
Bundesnachrichtendienst
Verfassungsschutz
Auf der Website www.werde-polizist.de gibt es weitere Informationen.
Unser Tipp: Du kannst dich gleichzeitig in mehreren Bundesländern, zusätzlich beim Bundeskriminalamt, der Bundespolizei und dem Zoll bewerben. Damit hast du mehrere "Eisen im Feuer", die dir eine Chance auf einen Ausbildung bei einer Sicherheitsbehörde einräumen. Zudem hast du mehrere Auswahlverfahren und gewinnst eventuell auch mehr Sicherheit im Bewerbungsverfahren.
Allgemeine und innere Verwaltung:
Bundesagentur für Arbeit
Hier werden zwei duale Studiengänge angeboten, die allerdings nicht mehr in eine Beamtentätigkeit einmünden. Absolveneten der folgenden Studiengänge arbeiten als Angestellte:
Bachelor of Arts Beschäftigungsorientierte Beratung und Fallmanagement
Bachelor of Arts Arbeitsmarktmanagement
Bewerbungen über das Onlineprotal der Arbeitsagentur. Stellensuche über die Jobboerse der Arbeitsagentur.
(siehe dort ''Über uns'') Bundesagentur für Arbeit
Landesverwaltungen:
Rechtspfleger (Niedersachsen)
Rechtspfleger (Nordrhein-Westfalen)
Rechtspfleger (Rheinland-Pfalz)
Rechtspfleger (Saarland)
Rechtspfleger (Sachsen-Anhalt)
Rechtspfleger (Schleswig-Holstein)
Justizvollzugsdienst Bayern
Jusitizvollzugsdienst Hamburg (derzeit keine Einstellung)
Justizvollzugsdienst Niedersachsen
Justizvollzugsdienst NRW
Justizvollzugsdienst Saarland (derzeit keine Ausbildung)
Justizvollzugsdienst Schleswig-Holstein
Region Westfalen-Lippe (NRW)
BESONDERHEITEN
NEUREGELUNG IN NIEDERSACHSEN
In der Vergangenheit wurden Bewerberinnen und Bewerber für den gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst des Landes Niedersachsen und der niedersächsischen Kommunen an der verwaltungsinternen Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege (FHVR) in Hildesheim ausgebildet. Das Land Niedersachsen zog sich 2007 aus dieser Ausbildung zurück und beendete das Studienangebot an der FHVR.
Infos der Hochschule Osnabrück zum neuen Studiengang Bachelor of Arts ''Öffentliche Verwaltung''